Leitfaden InfraTour – Gemeinden als Tourismusunternehmen
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Tourismusinfrastrukturen sind teuer und aufgrund immer kürzerer Lebenszyklen und hoher Unterhaltskosten von Gebäuden und Anlagen oft unrentabel. Deshalb ziehen sich private Investoren mehr und mehr zurück. Auch Banken sind zurückhaltend, wenn es um die Vergabe von Krediten geht. Dennoch erweisen sich qualitativ hochstehende (Tourismus-)Infrastrukturen für die touristische Entwicklung als essentiell. Die risiko- und renditebedingte Verknappung privater Mittel bringt die öffentliche Hand – namentlich die Gemeinden – folglich oft in Zugzwang, sobald Tourismusinfrastrukturen realisiert oder erneuert werden sollen. Denn sie fühlen sich für die wirtschaftliche Entwicklung und den Tourismus mitverantwortlich. Dies führt zu hohen finanziellen Engagements seitens der Tourismusgemeinden, teilweise mit steigendem Trend, was erhebliche finanzielle Mittel bindet und nicht immer die Erwartungen erfüllen kann.
Das Institut für Tourismus und Freizeit (ITF) und das Zentrum für Verwaltungsmanagement (ZVM) der FH Graubünden haben im Projekt «InfraTour – Gemeinden als Tourismusunternehmen» kommunale Beteiligungen an touristischen Infrastrukturen umfassend untersucht. Für den Kanton Graubünden liegen erstmals konkrete Zahlen vor. Die Ergebnisse werden im Forschungsbericht vorgestellt. Darauf basiert der vorliegende Leitfaden. Er verfolgt das Ziel, praktische Analyseinstrumente und Empfehlungen für Gemeinden vorzulegen und diese bei ihren anspruchsvollen Entscheiden zu unterstützen. Ansätze des modernen Public Managements und «GoodPractice»Beispiele sollen aufzeigen, wie das Beteiligungsmanagement und insbesondere der Entscheidungsprozess optimal ausgestaltet werden können.
Der Leitfaden soll den Gemeinden helfen, nachhaltige und langfristig sinnvolle Investitionsentscheide zu treffen. Er verfolgt nicht das Ziel, deren finanzielle Beteiligungen an Tourismusinfrastrukturen zu verhindern, möchte aber eine kritische Diskussion auslösen und zu einer Professionalisierung im operativen und strategischen Management touristischer Infrastrukturen beitragen.